Doppelgaragen: Viel Platz fürs Auto – und mehr
Im Jahr 2017 gab es in deutschen Haushalten rund 2,1 Millionen mit 3 oder mehr Pkws im Haushalt, bei rund 17,5 Millionen sind im Haushalt 2 Fahrzeuge zu finden. Zusätzliche Stellplätze auf dem Hausgrundstück sind deshalb in vielen Fällen sinnvoll und notwendig. Ist auf dem Grundstück ausreichend Platz vorhanden, ist die Entscheidung für eine Doppelgarage immer eine gute Option – selbst dann, wenn man nicht über zwei Fahrzeuge verfügt, die untergesellt werden möchten.
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Die zusätzliche überbaute Fläche bietet wertvollen Stauraum. Beispielsweise finden Fahrräder, die Winter- bzw. Sommerreifen, sperrige Gartenmöbel oder andere Gegenstände in der Garage ihren Platz. Auch eine Werkstatt kann in einem Teil der Garage eingerichtet werden, sodass sich kleinere Arbeiten am Auto direkt vor Ort durchführen lassen.
Die volle Auswahl an Materialien
Als Doppelgarage werden Garagen mit einer Breite von mindestens 4,0 m bezeichnet. Wie Einfachgaragen sind auch die Doppelgaragen in verschiedenen Materialvarianten erhältlich. Bauherren haben somit die Wahl zwischen Fertiggaragen aus
- Beton
- Stahl
- Holz
Die Vorzüge und Nachteile der einzelnen Bauweisen entsprechen denen einer Einzelgarage. Und selbstverständlich ist es auch eine Option, die Doppelgarage individuell mauern und auf das jeweilige Grundstück anpassen zu lassen oder direkt ans Wohnhaus anzubauen. Aufgrund der großen Grundfläche einer Doppelgarage eignet sich diese auch besonders gut als freistehende Garage mit angegliederter Einliegerwohnung oder zusätzlichem Stauraum unter dem Garagendach.
Maße und Grundrisse
Die Doppelgarage bietet Platz für zwei Fahrzeuge, muss also entsprechend groß geplant werden. Übliche Maße für diese Garagenvariante sind:
- 5 bis 8 m Breite
- 5 bis 9 m Länge
- 2,20 bis 3,95 m Höhe
Die Hersteller bieten ihre Fertiggaragen in verschiedenen Maßen mit einer Schrittweite von 40 bis 50 cm an. Dabei können Länge, Breite und Höhe jeweils individuell gewählt werden. Besonders einfach gelingt die Bestellung mit einem Online-Konfigurator, der für viele Anbieter bereits zum selbstverständlichen Kundenservice gehört.
Wird die Garage individuell geplant, kann die Breite flexibel gewählt werden. Zu beachten dabei ist allerdings, dass die maximale Breite des Fahrzeugs, das in die Garage passt, durch das Tor begrenzt wird.
Die Abmessungen der Garage bestimmen auch den Grundriss. Je nachdem, welche Fahrzeugmodelle Platz haben sollen und ob die Garage auch noch zusätzlichen Stauraum bieten soll, muss der passende Grundriss gewählt werden. Dabei gilt: Zukunftssicher baut, wer bereits bedenkt, dass folgende Fahrzeuge auch länger oder breiter sein können und bei der Größe der Doppelgarage eine entsprechende Platzreserve mit einplant.
Die klassische Doppelgarage besteht aus einem großen Raum, der durch ein oder zwei Tore befahren werden kann. Alternativ kann eine Doppelgarage auch aus zwei voneinander getrennten Einzelgaragen, also mit Zwischenwand, gebaut werden. Sinnvoll ist es, in diese Trennwand eine Tür einzubauen, um auch von innen die jeweils andere Garage erreichen zu können. Ebenso ist es möglich, den hinteren Teil der Doppelgarage abzutrennen und dort Lagerfläche oder Platz für eine kleine Werkstatt zu schaffen. Ein Fenster in der Rückwand sorgt für diese Fälle für eine natürliche Belichtung und Belüftung.
Ein Tor oder zwei Tore – das ist die Frage
Für das Garagentor der Doppelgarage gibt es verschiedene Varianten. Möglich sind:
- ein einzelnes Tor, das sich über die gesamte Breite der Garage zieht
- zwei Tore, die nebeneinanderliegen und in der Mitte durch einen Pfeiler voneinander getrennt werden
Der Innenraum der Garage ist bei beiden Varianten in aller Regel nicht unterteilt. So kann der Platz ganz individuell und nach Bedarf genutzt werden.
In modernen Doppelgaragen kommen heute in der Regel Sicherheitstore zum Einsatz. Besonders bei durchgehenden Toren eignen sich Sektional- oder Rolltore besonders gut. In das Sektionaltor lässt sich auf Wunsch eine Tür einbauen. So kann die Garage betreten werden, ohne dass das Garagentor komplett geöffnet werden muss.
Besonders bei individuell geplanten Garagen sollten für das Garagentor Standardmaße verwendet werden. Dies spart im Vergleich zu individuellen Größen deutlich Kosten. Bereits bei der Planung sollte deshalb das spätere Garagentor ausgewählt und das entsprechende Öffnungsmaß beachtet werden. Häufige Standardmaße für Doppelgaragentore sind:
- 4500 x 2125 mm
- 4500 x 2250 mm
- 4750 x 2125 mm
- 4750 x 2250 mm
- 5000 x 2125 mm
- 5000 x 2250 mm
Für Standardgaragentore gibt es keine gesetzlichen Vorgaben. Je nach Hersteller und Torart (Schweingtor, Sektionaltor oder Rolltor) können die Standardabmessungen deshalb unterschiedlich sein.
Auto auf Auto – Doppelgarage in die Höhe gedacht
Neben den Doppelgaragen, die zwei Stellplätze nebeneinander bieten, gibt es auf dem Markt auch zahlreiche Systeme, um zwei Fahrzeuge übereinander zu platzieren, sie werden als Raum-Spargarage oder Parklift bezeichnet. Die Garage wird dafür im Inneren mit einer Art Aufzug oder einer Hebebühne versehen, der sich beispielsweise soweit neigen lässt, dass das jeweilige Auto hinein oder hinausfahren kann.
Diese Systeme verlangen allerdings um einiges mehr baulichen und technischen Aufwand und sind mit deutlich höheren Kosten verbunden. Beispielsweise muss der Baugrund für die Garage ausgeschachtet werden, um den notwendigen Platz in der Höhe zu bieten. Die günstigste Variante ist eine Doppelgarage, die die Fahrzeuge übereinander platziert. Doppelstockgaragen eignen sich für Hanggrundstücke und setzen voraus, dass die Garage von zwei Ebenen befahren werden kann.
Baugenehmigung für die Doppelgarage
In vielen Bundesländern ist der Bau einer Garage bis zu einer bestimmten Grundfläche genehmigungsfrei, das heißt, es muss kein gesonderter Bauantrag gestellt werden. Doppelgaragen übersteigen häufig die maximale Fläche für die Verfahrensfreiheit, das heißt, ein Bauantrag wird erforderlich. Ausnahmen gibt es dann, wenn die Garage im Rahmen eines gültigen Bebauungsplans errichtet werden, dann sind in einigen Bundesländern Garagen bis zu einer Fläche von 100 m² genehmigungsfrei.
In Hessen dürfen nach HBO § 55 Garagen bis zu einer Grundfläche von 50 m² ohne Bauantrag errichtet werden, darunter fallen in der Regel auch Doppelgaragen. Neben der Genehmigungspflicht sind beim Bau einer Garage verschiedene weitere baurechtliche Aspekte zu beachten wie zum Beispiel:
- Grenzbebauung
- Abstandsflächen
- Lage auf dem Grundstück und Zufahrt
- Maximalhöhe
Die jeweiligen Regelungen sind in den Landesbauordnungen sowie den Garagenverordnungen der Bundesländer festgelegt. Im Zweifelsfall hilft eine Nachfrage beim zustänigen örtlichen Bauamt.
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Doppelgarage – doppelte Kosten?
Die gute Nachricht: Eine Doppelgarage ist in der Regel nicht so teuer wie zwei Einzelgaragen, als Faustregel können Bauherrn mit dem Faktor 1,5 bis 1,8 im Vergleich zur Einzelgarage rechnen. Die Preise variieren je nach Ausführung, Hersteller und Region. Folgende Kostenangaben können deshalb nur als grobe Beispiele angenommen werden:
Garagentyp (Flachdachausführung) | Herstellungskosten (inklusive Anlieferung) |
---|---|
Doppelgarage aus Beton | ab 7.000 Euro |
Doppelgarage aus verzinktem Stahlblech | ab 4.500 Euro |
Doppelgarage aus Holz | ab 2.000 Euro |
Gemauerte Doppelgarage | ab 20.000 Euro |
Hinzu kommen die Kosten für das Fundament. Wird dieses durch ein Bauunternehmen errichtet, kommen zusätzliche Kosten von etwa 2.000 Euro hinzu, auch Extrazubehör für die Garage wie Sektional- oder Rolltore, zusätzliche Fenster und Türen oder spezielle Dachformen kosten extra.
Für die Anlieferung einer Fertiggarage ist eine entsprechende Zuwegung mit ausreichender Tragfähigkeit für die Transportfahrzeuge erforderlich, die Kosten, die dadurch entstehen, müssen ebenfalls in die Kalkulation mit einberechnet werden.
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