Carport oder Garage ohne Baugenehmigung bauen

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Baugenehmigung oder nicht: Beim Bau von Carport und Garage müssen rechtliche Anforderungen erfüllt werden

Keine Baugenehmigung erforderlich für den Bau eines Carports oder einer Garage! – das trifft auf manche Regionen in Deutschland zu. Denn jedes Bundesland hat seine eigene Bauordnung. Und in dieser wird geregelt, ob beispielsweise für die Errichtung einer Garage oder eines Carports eine Baugenehmigung erforderlich ist. Allerdings bedeutet eine fehlende Baugenehmigungspflicht nicht, dass Bauherren beim Bau ihre Garage oder ihres Carports völlig frei sind. In den meisten Bundesländern, in denen eine Baugenehmigung nicht erforderlich ist, gilt es rechtliche Auflagen zu beachten. Bei Verstoß drohen Sanktionen, die bis zum Abriss des Bauwerks reichen. Daher ist es wichtig, dass Bauherren sich bereits im Planungsstadium auch Gedanken über die rechtliche Seite des Baus der Garage oder des Carports machen.

Garagenbau und Baurecht: Viele Vorschriften müssen geprüft werden
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Hier erfahren Sie das Wichtigste zu folgenden Themen:

  • Hintergrund: Baurecht in Deutschland
  • Landesrecht: Unterschiedliche Regelungen in den verschiedenen Bundesländern
  • Exkurs: Wie erhält man eine Baugenehmigung für einen Carport oder eine Garage?
  • Rechtsfolge: Was passiert, wenn gegen Gesetze oder Auflagen verstoßen wird?
  • Ratgeber: So sind Sie auf der sicheren Seite!

Baurecht in Deutschland – ein Überblick

Ob für den Bau eines Carports oder einer Garage eine Baugenehmigung erforderlich ist, lässt sich nicht eindeutig beantworten. Dies liegt daran, dass es in Deutschland sowohl bundesweit geltende Gesetze gibt als auch Länderrechte. Dies gilt insbesondere auch für das Baurecht:

Baurecht © zerbor, stock.adobe.com
Baurecht © zerbor, stock.adobe.com

In Deutschland gibt es baurechtliche Regelungen sowohl auf Bundesebene als auch auf Länderebene. Ob für ein Bauvorhaben eine Baugenehmigung erforderlich ist, ist in den so genannten Bauordnungen geregelt. Bei den Bauordnungen handelt es sich um Länderrecht. Dementsprechend gibt es in Deutschland so viele unterschiedliche Bauordnungen, wie es Bundesländer gibt.

Unabhängig davon, welche Regelungen laut Bauordnung gelten, sind Bauherren immer an Anforderungen gebunden, die sich aus den öffentlich-rechtlichen Vorschriften des Landesrechts ergeben. Denn: Ob eine Baugenehmigung erforderlich ist oder nicht, ist ein verwaltungsrechtliche Frage. Auch wenn Bauherren keinen Bauantrag stellen müssen, so müssen sie doch Regelungen zu Mindestabständen zu Nachbargrundstücken und Maximalgrößen der Garage oder des Bauwerks einhalten. Der Unterschied besteht darin, dass bei einer Baugenehmigungs-Pflicht eine formelle Prüfung stattfindet, ob das Bauwerk die öffentlich-rechtlichen Anforderungen erfüllt.

Garagenbau: Verordnungen und Landesgesetze bestimmen die Regeln
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Auch in Bundesländern ohne Baugenehmigungspflicht müssen Bauherren sich an Regelungen zu folgenden Punkten halten:

  • Maximale Grundfläche der Garage oder des Carports
  • Maximale Länge der Grenzbebauung
  • Maximale Höhe des Bauwerks
  • Teilweise: Grenzabstand zwischen Bauwerk und Grundstücksgrenze
Grundriss Garage planen © bluedesign, stock.adobe.com
Um einen Bauantrag stellen zu können, sind einige Unterlagen erforderlich. Hierzu zählt in der Regel auch eine Skizze der geplanten Baumaßnahme © bluedesign, stock.adobe.com

Die konkreten Anforderungen variieren von Bundesland zu Bundesland.

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Landesrecht: Unterschiedliche Regelungen in den verschiedenen Bundesländern

Es gibt also keine bundeseinheitliche Regelung, wenn es darum geht, ob eine Garage oder ein Carport nur nach Erteilung einer Baugenehmigung errichtet werden kann. In jedem Bundesland herrschen andere Anforderungen.

Carport oder Garage: Ist eine Baugenehmigung in Ihrem Bundesland nötig
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Exkurs: Wie erhält man eine Baugenehmigung für einen Carport oder eine Garage?

Das deutsche Rechtssystem kennt unterschiedliche Arten der Baugenehmigung im weitesten Sinne. Hierzu zählen:

  • Baugenehmigung im klassische Sinne
  • Vereinfachte Baugenehmigung
  • Bauanzeige

Die Anforderungen, die an das konkrete Baugenehmigungsverfahren gestellt werden, können variieren. In der Regel sind jedoch folgende Unterlagen erforderlich:

  • Antrag: Das Formular ist beim örtlichen Bauamt erhältlich sowie inzwischen oftmals online als Download verfügbar.
  • Flurkarte
  • Baubeschreibung
  • Bauzeichnung
Antrag auf Baugenehmigung © Stockfotos MG, stock.adobe.com
Antrag auf Baugenehmigung © Stockfotos MG, stock.adobe.com
Tipp: Viele Anbieter von Fertiggaragen, ganz gleich welcher Art, bieten den Service an, das Baugenehmigungsverfahren (falls erforderlich) zu übernehmen. Bauherren, die sich für eine Architekten-Garage entscheiden, können den Bauantrag über den Architekten abwickeln lassen. In beiden Fällen entstehen zwar Mehrkosten, allerdings ersparen sich Bauherren hierdurch viel Stress.

Rechtsfolge: Was passiert, wenn gegen Gesetze oder Auflagen verstoßen wird?

Nun ist also die Frage: Was passiert, wenn Bauherren einen Carport oder eine Garage errichten, ohne das Baugenehmigungsverfahren einzuhalten?

In der Regel haben Bauherren die Möglichkeit, das Bauwerk nachträglich genehmigen zu lassen. Diese nachträgliche Genehmigung wird jedoch nur dann erteilt, wenn das Bauwerk den geltenden rechtlichen Anforderungen entspricht. Andersfalls muss der Bauherr das Bauwerk so verändern, dass es den rechtlichen Anforderungen entspricht. Gelingt dies nicht, so kann es passieren, dass im Zweifelsfall die Garage oder der Carports abgerissen werden muss.

Wichtig: Dies gilt nicht nur dann, wenn für die Errichtung einer Garage oder eines Carports eine Baugenehmigung erforderlich ist. Ein Bauherr muss sich stets an die Einhaltung der rechtlichen Anforderungen halten, andernfalls droht die Anordnung, das Bauwerk abzureißen.

Nun mag der Bauherr denken: Wie soll das örtliche Bauamt merken, dass ich eine Garage oder eine Carport errichtet habe?

Da es in der Regel bei den rechtlichen Anforderungen um den Schutz der Interessen der Nachbarn geht, haben diese meist ein Auge darauf, was im Nachbargarten gebaut wird. In der Regel sind es also die Nachbarn, die sich beim örtlichen Bauamt beschweren, dass rechtliche Anforderungen nicht eingehalten wurden.

Bequem: Oft stellt der Anbieter oder Architekt den Bauantrag
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Muss der Garagenbau genehmigt werden? Informieren Sie sich!
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Um Ärger rund um die baurechtlichen Anforderungen beim Bau eines Carports oder einer Garage zu vermeiden, sollten folgende Aspekte berücksichtigen werden:

  • Frühzeitige Planung: Bereits während der Planungsphase, wie die neue Garage oder der Carport aussehen soll, sollten auch Informationen zu den rechtlichen Anforderungen eingeholt werden.
  • Kontakt zum örtlichen Bauamt: Natürlich können Bauherren zunächst einmal Informationen vom Hersteller der Garage oder des Carports anfragen. Sicherer ist es jedoch, selbst Kontakt zum örtlichen Bauamt aufzunehmen und zu fragen:
    • Gibt es eine Baugenehmigungspflicht?
    • Welche konkreten Anforderungen müssen erfüllt werden?
    • Wie sieht das Baugenehmigungsverfahren konkret aus?
  • Fachleute beauftragen: Mit der Durchführung des Baugenehmigungsverfahrens können Bauherren Fachleute beauftragen. Dies kostet zwar etwas Geld, erspart aber viel Ärger und im Zweifelsfall auch Geld. Zusätzlicher Pluspunkt: Die Fachleute haben meist Ansprechpartner bei den örtlichen Bauämtern, mit denen Detailfragen direkt geklärt werden können.
Fragen Sie beim Bauamt nach © Thomas Reimer, stock.adobe.com
Fragen Sie im Zweifel beim Bauamt nach © Thomas Reimer, stock.adobe.com

Fazit

Es stimmt tatsächlich: In manchen Bundesländern dürfen Carports und Garagen ohne Baugenehmigung errichtet werden. Allerdings bedeutet dies nicht, dass Bauherren nach Wild-West-Manier Bauwerke errichten können, wie es ihnen gerade passt. Das örtliche Bauamt verzichtet lediglich darauf, die Einhaltung der geltenden baurechtlichen Vorschriften im Rahmen eines Baugenehmigungsverfahrens zu prüfen.

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