Gemauerte Garage selbst bauen
Hochwertige und langlebige Bausubstanz, perfekter Witterungsschutz und ein optisches Plus – für die gemauerte Garage gibt es viele gute Gründe. Wer handwerklich geschickt ist, kann den Unterstand fürs Auto auch selbst mauern. Allerdings gibt es dabei so einiges zu beachten.
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Massivbaugarage gleich mitplanen
Generell empfiehlt es sich, beim Neubau eines Hauses die Garage gleich mitzuplanen, bzw. mit in den Bauantrag aufzunehmen. Dies spart eventuell Kosten für eine spätere Baugenehmigung. Wichtig dabei zu wissen: Eine einmal erteilte Baugenehmigung gilt nur für eine begrenzte Zeit, in der Regel, wenn innerhalb von drei Jahren nicht mit dem Bau begonnen, bzw. die Baumaßnahme für ein Jahr unterbrochen wurde. Sie kann jedoch auf schriftlichen Antrag verlängert werden.
Bei der Garagenplanung sollte bereits jetzt an später gedacht werden. Ist in der Zukunft die Anschaffung eines größeren oder eines zweiten Fahrzeugs geplant, ist es sinnvoll, die Garage bereits dafür zu planen und zu bauen. Weitere Entscheidungen, die bereits in der Planungsphase getroffen werden sollten, sind Größe und Typ des Garagentors sowie das Baumaterial, die Dachform und zusätzliche Fenster und Türen.
Mit oder ohne Baugenehmigung?
Ob für eine Massivgarage eine Baugenehmigung erforderlich ist, hängt vom jeweiligen Bundesland und der Grundfläche, bzw. dem umbauten Raum ab. So kann eine Garage bis zu einer Grundfläche von 50 m² und einer Höhe von 3,0 m in Sachsen-Anhalt genehmigungsfrei errichtet werden. In Nordrhein-Westfalen dürfen genehmigungsfreie Garagen bis 30 m² Grundfläche besitzen. Zum Teil gibt es auch besondere Regelungen und Ausnahmen, die im gültigen Bebauungsplan festgelegt sind. In jedem Fall ist es sinnvoll, sich bereits zu Beginn der Planung über eine eventuell erforderliche Baugenehmigung zu informieren. Zuständig ist das örtliche Bauamt oder die Gemeinde.
Das Garagenfundament
Jedes Bauwerk benötigt ein solides Fundament, das gilt auch für eine massiv gemauerte Garage. Ideal ist eine tragende Bodenplatte. Die bewehrte Stahlbetonplatte nimmt die Kräfte aus dem Mauerwerk und dem Dach auf und liefert gleichzeitig den Garagenboden. Um die Bodenplatte korrekt zu bemessen, sollte ein Tragwerksplaner mit ins Boot geholt werden. Er berechnet anhand des Grundrisses, der verwendeten Materialien und der Dachkonstruktion die Betongüte sowie die erforderliche Bewehrung. Wichtig für eine langfristig haltbare Gründung der Garage ist die Frostfreiheit. Diese wird bei der Bodenplatte durch eine sogenannte Frostschürze gewährleistet.
Eine weitere Entscheidung bei der Herstellung des Fundaments betrifft den Beton. Bei kleinen Garagen kann die Bodenplatte mit selbstgemischtem Baustellenbeton hergestellt werden. Spätestens dann, wenn eine Doppelgarage geplant wird, lohnt sich die Anlieferung von Transportbeton. Dieser wird fertig gemischt in der nötigen Betongüte angeliefert und mit dem Schlauch in die Baugrube gepumpt.
Garage selber mauern – die einzelnen Schritte
Als Baumaterial für die massive Garage kommen mehrere Varianten in Frage. So kann die Garage zum Beispiel aus Kalksandstein, Porenbeton oder Mauerziegeln hergestellt werden. Insbesondere dann, wenn die Garage wärmegedämmt sein soll, sind Poroton oder Porenbeton eine gute Wahl, Kalksandstein liefert einen hohen Schallschutz sowie eine hohe Druckfestigkeit und ist außerdem besonders preiswert.
Die erste Schicht wird im Dickbettverfahren laut Plan auf die Bodenplatte gesetzt, um aufsteigende Feuchtigkeit zu vermeiden, wird in die Mörtelschicht unter der ersten Steinreihe eine Absperrbahn eingelegt. Die erste Steinreihe muss besonders sorgfältig für die korrekten Abmessungen und gerade Wände ausgerichtet werden. Hilfreich ist hier ein Schnurgerüst sowie die Nivellierung mit einem Lasermessgerät.
Die Hauptöffnung einer Garage stellt das Garagentor dar. Die Oberkante des Tors wie auch eventuell eingeplanter Fenster und Türen stellt ein Sturz als Stahlbetonsturz dar. Diese Bauteile sind passend zum Mauerstein und in der richtigen Länge als Formteile lieferbar und werden nach Anleitung in das Mauerwerk eingelegt. Sind die Mauern inklusive der Öffnungen hochgezogen, bildet ein Ringanker – ebenfalls aus Stahlbeton – den oberen Abschluss. Der Ringanker dient als Auflager für das Dach und hält wie eine Klammer die Wände zusammen.
Auf das Mauerwerk, bzw. den Ringanker wird die Dachkonstruktion aufgelegt. Je nachdem, ob die Garage mit einem Flach-, Pult- oder Satteldach versehen wird, unterscheiden sich die Konstruktionen und auch die Bauschritte. Generell gilt jedoch, dass erst die Dachkonstruktion montiert wird und anschließend die Dacheindeckung sowie die Abdichtung erfolgt.
Steht der Garagenrohbau inklusive Dach werden Garagentor, Fenster und Türen eingebaut, im letzten Schritt werden die Garagenwände innen und außen verputzt, bzw. verkleidet.
Was kostet die selbst gemauerte Garage?
Unter allen möglichen Garagenvarianten ist die gemauerte Garage am teuersten. Für eine Einzelgarage mit Flachdach und Abmessungen von 3 x 6 x 2,50 m (B x L x H) fallen Kosten ab 10.000 Euro an. Variablen sind das Fundament und dessen Stärke ( 70 Euro pro m² bei 20 cm Dicke) sowie das gewählte Garagentor mit Kosten zwischen 450 (Schwingtor) und 2.000 Euro (Rolltor). Fenster und Türen, aufwändige Dachkonstruktionen und Fassadenverkleidungen kosten extra, sodass eine massiv gemauerte Garage leicht um die 15.000 bis 20.000 Euro kosten kann.
Massive Garage selber mauern – pro und contra
Wer über das nötige handwerkliche Geschick und die entsprechenden Kenntnisse verfügt, kann mit der massiven Garage in Eigenleistungen deutlich Kosten sparen. Geht man davon aus, dass der Arbeitslohn bis zu 60 % der zu erwartenden Kosten eines Rohbaus ausmacht, scheint das Sparpotential auf jeden Fall attraktiv zu sein. Diesem Preisvorteil stehen jedoch auch Nachteile gegenüber. Der Gewichtigste: Kommt es aufgrund mangelnder Kenntnisse zu Fehlern beim Garagenbau, kann das die Gebrauchsfähigkeit einschränken – zum Beispiel durch Undichtigkeiten oder Setzungen im Mauerwerk – die anfallenden Sanierungskosten trägt der Bauherr komplett selbst.
Gemauerte Garage: Kosten
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