So schützen Sie die Garage vor Nässe und Schimmel
Viele Garagen bieten dem Pilz ideale Lebensbedingungen. Als Gründe dafür gelten schlechte Isolierung sowie unzureichende Belüftung und hohe Luftfeuchtigkeit. Wer nicht rechtzeitig vorbeugt und die Mängel lokalisiert, muss mit massiven Schäden an der Bausubstanz rechnen. Wie Sie Nässe und damit Schimmel vermeiden und bekämpfen, erfahren Sie hier.
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Schimmel bereits im Vorfeld vermeiden
In Deutschland verfügten Anfang 2018 genau 77,4 Prozent der privaten Haushalte laut Umweltbundesamt über mindestens einen Pkw. In jedem vierten Haushalt sind zwei oder mehr Autos vorhanden. Und nicht wenige der Pkw-Halter dürften eine Garage besitzen, um das Auto oder Motorrad vor Witterungseinflüssen zu schützen. Doch gerade deren Schutz ist in feuchten Garagen nicht gewährleistet. Neben Rost am Fahrzeug können Schimmelpilze Allergien sowie Krankheiten verursachen und im Extremfall die Substanz der Garage zerstören. Es ist zwar schwierig, die Garage immer ganz trocken zu bekommen. Aber eine deutliche Reduzierung der Luftfeuchtigkeit reicht in der Regel aus, um Schimmel und Nässe im Keim zu ersticken. Die einfachste und kostengünstigste Maßnahme: regelmäßig und gründlich lüften!
Lüften als Präventionsmaßnahme
Obwohl es fast jeder weiß, lüften viele ihre Garagen gar nicht oder völlig unzureichend. Damit man Fahrzeuge unbeschadet abstellen kann, sollte die relative Luftfeuchtigkeit nicht mehr als 55 Prozent betragen. Im Sommer mag das kein großes Problem sein – im Herbst und Winter dagegen schon. Dann steigt die Luftfeuchtigkeit in der Garage, Wasser kondensiert an den Innenwänden. Die Folge: Auf dem Boden bilden sich Pfützen. Genau aus diesem Grund sollte der Boden ein leichtes Gefälle in Richtung Garagentor haben. So kann das Wasser leicht abfließen. Mit einem Hygrometer lässt sich die Luftfeuchtigkeit exakt bestimmen. Liegt sie deutlich zu hoch, besteht also direkter Handlungsbedarf.
Fenster und Lüftungsschlitze helfen
Neben dem besagten Stoßlüften helfen in der Regel Öffnungsschlitze im Tor, ein schmales einbruchssicheres Fenster sowie weitere Lüftungsöffnungen in den Wänden der Garagen. Als Alternative bietet sich der Einbau eines elektrischen Garagentorantriebs mit einstellbarer Lüftungshöhe an. Dabei öffnet sich das Garagentor auf Knopfdruck am Handsender nur einen kleinen Spalt, durch den die Frischluft strömen kann. Das Auto kann so abtrocknen, weil die Feuchtigkeit abzieht. Während das Lüften wirklich etwas bringt, bezweifeln Experten den Erfolg des Einsatzes einer Heizung. So nimmt warme Luft zwar mehr Feuchtigkeit auf als kalte. Doch die muss auch wieder – durch Stoßlüftung – raus aus der Garage. Auf Dauer wird das für die Betreiber eine kostspielige Angelegenheit. Zudem können durch den Temperaturwechsel besonders im Winter Spannungen in den Materialien des Autos entstehen.
Nässe im Auto reduzieren
In die eigene Wohnung möchte wohl niemand seinen Dreck hineintragen. Das gleiche sollte für die Garage gelten. Gerade die Radkästen fangen bevorzugt Schmutz und Schnee auf, der über Nacht auf den Garagenboden fällt. Bevor man in die Garage fährt, sollte der Radkasten sowie andere Sammelstellen für Dreck mit einer Bürste gesäubert werden.
Undichte Stellen erkennen
Um undichte Stellen zu erkennen, sollten Besitzer einer Garage besonders das Garagendach sowie den Übergang zwischen Bodenplatte und Fundament überprüfen. Feuchtequellen sind nicht immer leicht zu erkennen. Deshalb ist es gut, folgende Bereiche im Blick haben:
- Boden, Wänden und Decke der Garage.
- Dach sowie Dachrinnen zur Entwässerung.
- Textile Stoffe in der Garage, etwa Matratzen, werden schnell feucht und sind ein idealer Nährboden für Schimmel.
Garage richtig abdichten
Ein weiterer Schritt, um Feuchtigkeit und Schimmel zu verhindern, ist das Abdichten der Garage. Gerade bei zusammengesetzten Garagen aus Stahl oder Holz ist es entscheidend, die Anschlussfuge von der Wand zum Fundament abzudichten. Dazu eignen sich Bitumenanstriche oder spezielle Dichtungsmassen. Dabei kommt es auf das richtige und fachgerechte Abdichten an:
- Nur bei trockener Witterung abdichten.
- Alle Abdichtstellen in Intervallen kontrollieren.
- Zusätzlich lassen sich pilztötende Anstriche verwenden, die Schimmelpilze stoppen.
- Flachdächer können mit Bitumen, EPDM-Folien oder Flüssigkunststoff abgedichtet werden.
Schimmelpilz nachhaltig entfernen
Rund 80 Prozent der Schimmelschäden sind laut Experten versteckt. Ursachen wie alte Wasserschäden oder anhaltende Neubaufeuchte sind nicht sofort zu erkennen. Wer nach gründlicher Detektivarbeit die Ursache für die Feuchtigkeit in der Garage ermittelt hat, kann mit der Entfernung des Schimmelpilzes loslegen. Je dichter der Befall mit Schimmelpilz, desto wichtiger ist seine rasche Beseitigung. Schimmelsporen verbreiten sich schnell in der Luft – deshalb kann es bei längerem Kontakt zu ernsthaften Gesundheitsschäden kommen. Beim Beseitigen des Schimmels, sollten Sie daher immer mit Atemschutz, Handschuhen und Schutzbrille arbeiten. Die Schimmelentfernung selbst richtet sich nach dem Befall:
- Kleine Schimmelstellen können mithilfe von hochprozentigem Alkohol oder Wasserstoffperoxid-Lösung entfernt werden. Dazu einen weichen, breiten Pinsel benutzen.
- Unempfindliche Flächen lassen sich auch mit Wasserstoffperoxid oder Brennspiritus behandeln.
- Schimmelentferner hilft bei stärkerem Befall.
- Größere Stellen sollte ein Fachmann entfernen. Etwa dann, wenn das Mauerwerk so befallen ist, dass Teile entfernt und erneuert werden müssen.
Pilztötende Anstriche helfen
Anti-Schimmel-Farben helfen bei einem Erstbefall oder einem Wiederaufflammen der Schimmelpilze. Besonders dann, wenn wegen Baumängeln Wärmebrücken vorherrschen. Als wirksam erwiesen hat sich die Kombination aus Octylisothiazolinon mit weiteren Bioziden. Allerdings sollten die Arbeiten mit diesen Chemikalien nur in gut belüfteten Räumen erfolgen.
Mietminderung bei Baumangel
Mieter einer Garage haben auch noch andere Mittel, Missstände deutlich zu machen. Sollte die Bildung von Nässe und Schimmel auf Baumängel zurückzuführen sein, muss der Vermieter unverzüglich darüber informiert werden. Die Gesetzeslage für feuchte Keller- und Nebenräume, wozu die Garage zählt, ist hier relativ eindeutig: Feuchte Wände und Schimmel müssen Mieter nicht akzeptieren. Verschwindet das Problem nicht durch regelmäßiges Lüften, liegt vermutlich ein Baumangel vor, der eine Mietminderung nach sich zieht. Der Vermieter muss dann beweisen, dass er nicht die Schuld für die Baumängel trägt.
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