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Garagentorantrieb – besser geht’s elektrisch

Bei modernen Garagentoren ist ein elektrischer Antrieb heute die Standardlösung. Gerade bei den schweren Torausführungen wie Roll- oder Sektionaltor erspart der automatische Garagentorantrieb Muskelkraft und Aufwand. Durch die Möglichkeit, die Antriebe per Funk zu bedienen, wird der Komfort zusätzlich erhöht.

Manuelle Öffnung
Lediglich beim einfachen Schwingtor macht eine manuelle Öffnung noch Sinn. Das Tor wird dazu einfach am Griff nach oben geschoben, es läuft auf Schienen und verschwindet unter der Garagendecke. Durch einen Fixiermechanismus wird gewährleistet, dass das Tor nicht unkontrolliert nach unten fährt. Der große Vorteil der manuell betriebenen Schwingtore ist der günstige Preis. Durch den Handantrieb ist kein Stromanschluss erforderlich, gerade Kleingaragen auf großen Grundstücken oder in älteren Garagenanlagen sind in der Regel mit dem manuell betriebenen Tor ausgestattet.

Elektrische Antriebe
Garagen mit Sektional- oder Rolltor kommen kaum ohne einen elektrischen Antrieb aus. Durch das vergleichsweise hohe Gewicht ist die manuelle Öffnung sehr schwer und unkomfortabel. Dies gilt umso mehr für Doppelgaragen oder Garagen mit Übergrößen. Ein weiteres Plus der elektrischen Garagentorantriebe ist der verbesserte Einbruchschutz.
Bei den elektrischen Antrieben unterscheidet man zwischen Ketten- und Zahnriemenantrieb. Gemeinsam haben beide Varianten, dass die Zugeinrichtung über einen Elektromotor betrieben wird:
- Beim einfachen Kettenantrieb wird durch einen Elektromotor eine Kette über ein Rad gezogen, die Kette ist mit dem Tormechanismus verbunden. Kettenantriebe sind verschleißarm und leistungsstark.
- Zahnriemenantriebe verfügen über ein integriertes Rollensystem. Dieses spannt sich selbständig nach. Der Zahnriemen läuft über Ritzel und bringt das Tor in die gewünschte Position. Der Vorteil des Antriebs ist seine große Laufruhe und eine geringe Geräuschentwicklung.

Funksender für mehr Bedienungskomfort
Standardmäßig ist im Lieferumfang von elektrischen Garagentorantrieben mindestens ein Handsender vorhanden. Mit diesem lässt sich das Tor vom Fahrzeug aus bequem öffnen und schließen. In der Garage, an der Seitentür oder an anderer geeigneter Stelle ermöglicht ein weiterer Tastschalter oder ein Nummernfeld das Öffnen und Schließen des Tors. Für den Handsender sind folgende Punkte zu beachten:
- Handsender und Garagentorantrieb werden aufeinander abgestimmt, so dass das Tor nicht mit einem anderen Handsender geöffnet werden kann.
- Die verwendete Funkfrequenz ist herstellerabhängig.
- Durch moderne Verschlüsselungen der Frequenzen wird eine hohe Sicherheit gewährleistet.
Funksender für den elektrischen Antrieb können auch nachträglich installiert werden. Dazu wird am Garagentorantrieb ein kompatibler Funkempfänger montiert.


Elektrische Garagentorantrieb und Einbruchschutz
Bei mechanisch betriebenen Garagentoren stellen Türschloss und seitliche Verriegelungen den einzigen Schutz gegen unbefugtes Öffnen dar. Die oft leicht zu knackenden Schlösser sind eine echte Schwachstelle. Anders beim elektrischen Antrieb: Hier sichert der Antrieb selbst das Tor, es lässt sich nicht einfach aufschieben.
Wenn der Strom ausfällt
Bei Stromausfall funktioniert auch der elektrische Garagentorantrieb nicht mehr. Für diesen Fall besitzt das Tor eine mechanische Entriegelungsfunktion, die allerdings nur von innen bedient werden kann. Besitzt die Garage keine Seitentür, empfiehlt sich eine zusätzliche Entriegelungsmöglichkeit im Torblatt, dass mit einem Schloss gesichert ist. Per Seilzug kann damit das Garagentor von innen entriegelt werden.
Garagentorantrieb ohne Stromanschluss
Keine Probleme mit Stromausfällen gibt es bei Garagentorantrieben mit Akku-Betrieb. Diese eignen sich besonders dort, wo ein unkomplizierter Anschluss an den Netzstrom nicht möglich ist. Die Akkus müssen je nach Nutzung ca. einmal im Monat aufgeladen werden, ein Ladegerät ist im Lieferumfang enthalten. Um jederzeit den Betrieb zu sichern, empfiehlt sich ein zweiter Akku für den Notfall.
Garagentorantrieb nachrüsten
Grundsätzlich kann für jedes Garagentor ein elektrischer Antrieb nachgerüstet werden. Auf die Tormechanik kommt es dabei weniger an, da der Elektroantrieb lediglich die manuelle Kraft ersetzt, die für den Torbetrieb erforderlich ist. Entscheidend für die reibungslose Funktion des nachgerüsteten Antriebs ist ein leicht laufendes Tor. Dies wird durch eine exakte Ausrichtung der Laufschienen erreicht. Asymmetrien erkennt man an Schwergängigkeit, unangenehmen Geräuschen im Betrieb und einem schnellen Verschleiß des Motors.
Kosten für Garagentorantriebe
Wird eine Garage mit elektrischem Garagentorantrieb geordert, sind die Kosten für den Antrieb miteingerechnet. Die Preise sind von der Art des Antriebs wie auch von der nötigen Motorleistung abhängig. Folgende Preise für den elektrischen Garagentorantrieb dienen lediglich als grobe Richtwerte:
Antriebsart | Kosten in Euro |
---|---|
Elektrische Antrieb bis 40 kg Zugkraft inklusive Handsender | ca. 250 |
Elektrischer Antrieb bis 75 kg Zugkraft inklusive Handsender | ab 375 |
Zahnriemenantrieb mit Laufwagen bis 130 kg Zugkraft inklusive Handsender | ca. 400 |
Solargaragenantrieb inklusive Dachmodul bis 50 kg Zuggewicht inklusive Handsender | ca. 600 Euro |
Garagentorantrieb ohne Stromanschluss (mit Akku) inklusive Handsender | ab 400 |
Die Preise für Garagentorantriebe können stark voneinander abweichen, durch zusätzliche Ausstattungsmerkmale und die Einbauform erhöht sich der Preis. So sind seitlich angebrachte Antriebe deutlich teurer als zentriert montierte Motoren.
Auch die Montage muss in die Kosten mit einberechnet werden. Als Richtwert können für die Nachrüstung eines elektrischen Antriebs ohne weiteren Aufwand ca. 200 bis 250 Euro veranschlagt werden. Wird der Antrieb mit dem Tor zusammen montiert, müssen Bauherrn mit 150 bis 200 Euro rechnen.