Das grüne Garagendach

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Begrünte Dächer sind optisch ansprechend und gute für die Umwelt. Die Bepflanzung auf dem Dach ist auch Flachdächern wie sie meist bei Garagen vorliegen besonders einfach, doch auf geneigten Dächern ist eine Begrünung möglich. Lesen Sie in diesem Artikel alles über Aufbau, Funktion und Kosten des grünen Garagendachs.

Begrüntes Garagendach © Martina Berg, stock.adobe.com
Das Gründach auf der Garage ist gut für die Umwelt und wertet die Garage optisch auf. Extensivbegrünungen sind die Vorzugsvariante auf dem Garagendach © Martina Berg, stock.adobe.com
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Extensiv oder Intensiv

Ein Gründach kann auf zwei Arten ausgeführt werden, als extensive oder als intensive Dachbegrünung. Der Unterschied liegt in den verwendeten Pflanzen und damit auch im Aufbau der einzelnen Schichten sowie im Arbeits- und Pflegeaufwand.

Die extensive Dachbegrünung

Für Garagen wird in den meisten Fällen die extensive Begrünung verwendet. Die Bepflanzung erfolgt mit niedrigen Sedumpflanzen, dazu gehören Mauerpfeffer oder Hauswurz. Diese Pflanzen sind einfach zu pflegen und halten dem nahezu ungeschützten Standort mit viel Wind und Sonne problemlos stand. Außer in der Ansaatphase braucht die extensive Dachbegrünung nur wenig Pflege und muss nur bei großer Trockenheit zusätzlich bewässert werden. Extensivbegrünungen erreichen ein Flächengewicht von 50 bis 170 kg/ m², zusätzliche statische Maßnahmen an der Garage sind damit in der Regel nicht erforderlich.

Das intensiv bepflanzte Gründach

Wird ein Garagendach intensiv bepflanzt, wachsen darauf Stauden, Sträucher und sogar Bäume. Der Dachgarten benötigt mit seinem Flächengewicht ab 300 kg/ m² nicht nur eine tragfähige Basis, sondern ist auch sehr pflegeaufwendig. Die Pflanzen müssen regelmäßig gegossen und mit Dünger versorgt werden.

Das Garagendach begrünen
Das Garagendach begrünen

Der Aufbau des Gründachs

Ob intensiv oder extensiv – Gründächer auf der Garage sind von unten nach oben in folgenden Schichten aufgebaut:

  • Die Wurzelschutzfolie verhindert, dass die Dachkonstruktion beschädigt wird und dient gleichzeitig als Abdichtung. Auf diese Folie kann verzichtet werden, wenn die Dachabdichtung über das Prüfzeugnis „wurzelfest nach FLL“ verfügt.
  • Vliese oder Wasserspeicherplatten aus PE schützen die Wurzelschutzfolie vor mechanischen oder chemischen Einflüssen und sind in gewissem Maß fähig, Wasser zu speichern.
  • Anschließend folgt die Drainageschicht. Diese Schicht verfügt über Mulden zur Speicherung des Niederschlagswasser, überschüssiges Wasser wird von dort wieder abgeführt. Dadurch entsteht ein ausgewogener Wasser-Luft-Haushalt, der das Anwachsen und Gedeihen der Pflanzen sichert. Dich Schicht kann aus Schüttlava (Schüttgüterdränage) oder aus Kunststoff (Festkörperdränage) bestehen.
  • Abgedeckt wird die Dränage durch ein Filtervlies. Dieses Vlies verhindert, dass die Dränage durch Feinpartikel verschlämmt.
  • Die Vegetationstragschicht oder Systemerde besteht aus einem speziellen Substrat und ist je nach Art der Begrünung unterschiedlich stark. Herkömmlicher Mutter- oder Oberboden eignet sich für diese Schicht nicht. Er ist zu schwer und verfügt über schlechtere Dränageeigenschaften.
  • Die letzte Schicht bildet die Bepflanzung selbst und besteht entweder aus niedrig wachsenden anspruchslosen Pflanzen bei der Extensivbegrünung oder aus Sträuchern, Stauden oder Bäumen bei der Intensivbepflanzung.
Tipp: Der Aufbau ist bei Intensiv- und Extensivbegrünung der gleiche, Unterschiede bestehen in der Dicke der einzelnen Schichten.
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Dachbegrünung und Genehmigungspflicht

Dachbegrünungen sind in vielen Fällen genehmigungsfrei, dennoch lohnt sich eine Anfrage beim Bauamt, ob es Einschränkungen oder Vorschriften im jeweiligen Baugebiet gibt. So gibt es zum Teil örtliche Gestaltungssatzungen, die die Dachbegrünung in bestimmten Gebieten verbieten.

Ist die Dachbegrünung auf Ihrer Garage möglich?
Ist die Dachbegrünung auf Ihrer Garage möglich?

Bauliche Voraussetzungen fürs Gründach – Die Dachbegrünungs-Richtlinie

Ob das Garagendach oder das Dach des Carports für eine Dachbegrünung generell geeignet ist, hängt vorwiegend von der Tragfähigkeit ab. Als Faustregel gilt: Das Garagendach muss ein zusätzliches Flächengewicht von etwa 120 kg/ m² tragen können. Als Standardwerk für grüne Dächer dient die FLL-Dachbegrünungs-Richtlinie mit Angaben zu Konstruktion und Aufbau wie auch zur Pflege von Gründächern.

So begrünen Sie Ihr Garagendach – Schritt für Schritt

Die einfachste Art, das Garagendach zu begrünen, ist die Verwendung eines kompletten Gründach-Systems, wie es verschiedene Hersteller anbieten. Diese Systeme enthalten alle Schichten für die Dachbegrünung und häufig auch die Saat für die Bepflanzung als Vegetationsmatte.

  1. Im ersten Schritt wird das Dach vorbereitet, das heißt die Dachfläche wird auf ihre Dichtheit überprüft. Dieser Schritt ist besonders wichtig. Ist das Gründach einmal verlegt, können Undichtigkeiten in der Dachabdichtung nur noch mit viel Aufwand erreicht und beseitigt werden.
  2. Auf die saubere und trockene Dachfläche wird die Wurzelfolie verlegt. Als Beschwerung werden die Ränder mit Kies aufgefüllt. Nebeneinander liegende Bahnen sollten um mindestens 50 cm überlappen. Am Rand lässt man die Folie überlappen. Der endgültige Zuschnitt erfolgt erst, wenn die Vegetationsmatte verlegt ist.
  3. Dachabläufe und andere Durchdringungen werden nach dem Verlegen ausgeschnitten. Wichtig dabei: Die darunterliegende Abdichtungsschicht darf nicht beschädigt werden!
  4. Systembegrünungen enthalten eine Entwässerung. Diese besteht aus speziellen Profilen, die den äußeren Rand sichern und das Regenwasser führen. Wie genau die Verlegung erfolgt ist in der Montageanleitung beschrieben.
  5. Die Dränageschicht als Schüttgut oder in Form von Dränageplatten wird auf der Folie und einer eventuell dazwischen angeordneten Schutzschicht lückenlos, bzw. mit Überlappung bis zum Dachrand ausgelegt.
  6. Nun wird das Substrat, zum Beispiel in Form von Substratmatten aus Mineralwolle ausgelegt. Auch hier ist es wichtig, auf eine lückenlose Verlegung dicht an dicht zu achten.
  7. Als letzte Schicht folgt die Vegetationsmatte. Diese Matten werden mit Überlappung rechtwinklig zu den Substratmatten verlegt, bis die gesamte Fläche bedeckt ist. Die Matten enthalten eine Nährstoffschicht sowie die Saat für die (extensive) Begrünung.
Vorbereitungen für die Begrünung
Vorbereitungen für die Begrünung

Nach dem Verlegen muss die Schicht ausgiebig bewässert werden. In den ersten vier bis sechs Wochen nach dem Einbau des Gründachs ist es wichtig, die Flächen feucht zu halten und regelmäßig zu wässern.

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Vor- und Nachteile der Dachbegrünung

Das begrünte Garagendach sieht gut aus und leistet einen Beitrag zum Umweltschutz, indem es das Mikroklima verbessert und einen Lebensraum für Pflanzen und Tiere bietet. Außerdem schützt die Bepflanzung das Dach und seine Abdichtung. Etwa zwei Drittel des Niederschlagswassers verbleiben auf der Pflanzschicht und bleibt durch die Verdunstung im natürlichen Wasserkreislauf.

Darüber hinaus hat eine Begrünung noch weitere Vorteile: Sie bietet einen natürlichen sommerlichen Wärmeschutz und reguliert die Temperatur in der Garage bei großer Hitze, im Winter dient sie als zusätzliche Wärmedämmung.

Einige Nachteile gibt es bei dieser Dacheindeckung ebenfalls. So besteht, insbesondere beim intensiven Gründach ein höherer Wartungs- und Pflegeaufwand, der dem des Gartens entspricht. Durch die höheren Anforderungen an die Statik, den erforderlichen Dachaufbau und die Bepflanzung ist ein Gründach teurer als ein einfaches Flachdach.

Was kostet die Dachbegrünung auf der Garage?

Das Anlegen eines extensiven Gründachs kann mit 25 bis 50 Euro/ m² kalkuliert werden. Hinzu kommen Pflege und Unterhaltungskosten von 0,5 bis 2 Euro/ m²/ Jahr. Eine Intensivbegrünung ist mit Kosten von 60 bis 150 Euro/ m² deutlich teurer. Hinzu kommen Planungskosten und eventuelle Kosten für die Verstärkung des Garagendachs.

Tipp: Dachbegrünungen sind förderfähig, wenn sie im Rahmen einer Sanierung erfolgen. Die Förderung erfolgt im Rahmen der BEG (Bundesförderung für effiziente Gebäude) als Zuschuss von 15 % der förderfähigen Kosten.
Garage mit Dachterrasse © slavun, stock.adobe.com
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