Streifen- und Ringfundamente für die Garage selbst herstellen: So gehts
Vor dem Aufstellen einer Fertiggarage oder dem Bau einer Massivgarage muss der Bauplatz entsprechend vorbereitet werden. Dazu gehört auch ein Fundament als stabile Basis für die Garage. Geschickte Bauherrn können dieses in Eigenleistung herstellen und damit Kosten sparen.
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Bauen nach Plan
Die Hersteller von Fertiggaragen bieten häufig auch die Erstellung der nötigen Fundamente mit an. Diese Leistung muss extra beauftragt werden, es entstehen zusätzliche Kosten. Alternativ kann auch ein Bauunternehmen die Fundamenterstellung übernehmen. Die günstigste Variante: Der Bauherr fertigt das Fundament in Eigenleistung an. Die Hersteller liefern bei Auftragsvergabe in der Regel die entsprechenden Fundamentpläne kostenfrei mit. In diesen sind alle wichtigen Informationen zum Fundament enthalten:
- Betonqualität
- Lage und Form des Fundamentes
- Anforderungen an den Untergrund
- Bewehrung
- Allgemeine Hinweise zur Ausführung
Die richtige Zeitplanung
Die Herstellung des Fundamentes muss mit der Anlieferung der Fertiggarage bzw. dem Bauzeitenplan für die Massivgarage gut abgestimmt werden. Das fertige Fundament kann nicht sofort belastet werden, da Beton erst nach 28 Tagen seine Mindestdruckfestigkeit nach DIN erreicht. Erst dann, wenn das Fundament voll belastbar ist, kann die Garage sicher aufgestellt werden. Deshalb sollte die Fundamentherstellung nach einem sicheren Zeitplan erfolgen. Wetterbedingungen oder andere Zwischenfälle können die Herstellung verzögern und damit den Liefertermin gefährden. Deshalb sollte frühzeitig mit dem Fundament begonnen werden.
Fundament selber bauen – Schritt für Schritt
Bevor das eigentliche Fundament gegossen wird, sind einige Vorbereitungen nötig. Dazu gehört die Bereitstellung aller nötigen Materialien und Werkzeuge, ein genaues Aufmaß und der fachgerechte Aushub der Fundamentgräben, bzw. -schächte.
Werkzeugliste
- Spaten und Schippe
- Schubkarren und Baueimer
- Betonmischer
- Maßband/ Zollstock
- Schlauchwaage oder Nivelliergerät
Materialliste
- Kies für die Sauberkeitsschicht
- Bewehrungseisen laut Fundamentplan
- Schalbretter
- Beton
- Wasser
- Folie zum Abdecken
Schritt 1: Aufmaß
Im ersten Schritt muss der Baugrund für die Fundamentherstellung vorbereitet werden. Dazu wird der Mutterboden abgetragen und die Baufläche begradigt. Um die spätere Lage und Höhe des Fundaments zu markieren, eignet sich ein Schnurgerüst. Dazu werden die Außenkanten des Fundaments mit Hilfe von Pflöcken und Schnüren markiert. Damit alle Maße stimmen, empfiehlt sich die Überprüfung mit einem Nivelliergerät oder einer Schlauchwaage.
Schritt 2: Bodenaushub
Anhand des Fundamentplans erfolgt anschließend der Bodenaushub. Um zu verhindern, dass das Fundament später durch Frost geschädigt wird, sollte die Fundamentsohle mindestens 80 cm tief liegen. Die Fundamentsohle wird anschließend verdichtet. Für den Aushub eignet sich am besten ein Spaten, das Material wird in einiger Entfernung abgelegt.
Schritt 3: Sauberkeitsschicht
Damit es an der Fundamentsohle nicht zu einer Vermischung von Erde und Beton kommt und keine Feuchtigkeit ins Fundament aufsteigt, wird eine kapillarbrechende Sauberkeitsschicht eingebaut. Diese besteht aus einem Kies-Sand-Gemisch mit einer Dicke von ca. 15 cm. Nach dem Einbringen wird das Gemisch verdichtet, zum Beispiel mit einer Rüttelplatte oder einem Vibrationsstampfer.
Schritt 4: Schalung
Um saubere Fundamentränder zu erhalten, wird die Oberkante der Fundamentschächte mit Schalbrettern eingefasst. Die Bretter werden auf der Fundamentsohle abgestellt und müssen das gleiche Höhenniveau wie die spätere Fundamentoberkante aufweisen. Für eine sichere Position der Schalbretter werden diese von außen abgestützt oder miteinander vernagelt.
Schritt 5: Die Fundamentbewehrung
In die fertig eingeschalten Fundamentgräben wird die Bewehrung laut Fundamentplan eingelegt. Mittels Abstandshaltern wird gesichert, dass alle Eisen vollständig vom Beton umschlossen werden. Beim Einbauen des Bewehrungstahls ist außerdem auf eine ausreichende Überlappung der Stabstähle oder Matten zu achten.
Schritt 6: Betonieren
Sind alle Vorbereitungen durchgeführt, kann betoniert werden. Dazu wird der Beton bis zur Oberkante der Schalung eingefüllt. Um Luftlöcher im Beton zu vermeiden, wird die Masse mit der Schaufel eingestochen. Alternativ kann auch ein Flaschenrüttler zum Einsatz kommen.
Am einfachsten ist die Verwendung von Transportbeton. Dieser muss rechtzeitig und in der richtigen Güte vom Betonwerk bestellt werden. Alternativ kann der Beton auch per Hand im Betonmischer angemischt werden. Dies bietet sich zum Beispiel bei der Herstellung von Punktfundamenten, für die relativ wenig Material benötigt wird an. Nach dem Einbringen des Betons wird dieser mit einem Handstampfer verdichtet und anschließend mit dem Richtscheit oder einer geraden langen Latte waagrecht abgezogen.
Schritt 7: Beton schützen
Vor allem bei warmer Witterung oder starkem Regen muss die Betonoberfläche geschützt werden. Dies geht am leichtesten mit einer Folie, mit der die Fundamente abgedeckt werden. Ist es sehr heiß, sollte die Oberfläche gewässert werden, damit es nicht zu Trocknungsrissen kommt und ein gleichmäßiges Abbinden gesichert ist.
Schritt 8: Fundamentarbeiten abschließen
Ist der Beton nach zwei bis drei Tagen abgebunden, kann die Folie entfernt werden. Nun kann bereits der Mutterboden angefüllt und damit das Fundament für die Aufstellung der Fertiggarage vorbereitet werden. Nach 28 Tagen hat der Beton seine Mindestdruckfestigkeit erreicht und die Fertiggarage kann kommen.
Bodenplatte für die Massivgarage
Während Fertiggaragen aus Beton in der Regel inklusive der Bodenplatte geliefert werden, muss diese beim Bau einer individuellen gemauerten Garage zusätzlich hergestellt werden. Dies geschieht im Zuge der Fundamentherstellung und erfordert zusätzliche Maßnahmen. Der Bereich der Bodenplatte wird ähnlich wie die Fundamentsohle ausgemessen und hergestellt:
- Aufmaß der zu betonierenden Fläche und Markierung per Schnurgerüst
- Nivellierung der Höhen mit Nivelliergerät oder Schlauchwaage
- Abtrag des Mutterbodens in der erforderlichen Tiefe und Einbringen einer Sauberkeitsschicht
- Einschalung der Plattenränder in der erforderlichen Höhe
- Einlegen der Bewehrung laut Fundamentplan
- Einlegen eventuell geplanter Anschlüsse für Entwässerung und Elektroinstallation
- Einbringen des Betons als Transportbeton
- Verdichten des Betons
- Schutz der Oberfläche vor Witterungseinflüssen und gegebenenfalls Bewässerung
Wird zusätzlich zum Streifen- bzw. Ringfundament eine Bodenplatte betoniert, müssen in den Fundamenten Bewehrungsstähle vorgesehen werden, die Platte und Fundament kraftschlüssig miteinander verbinden.
Fehlerquellen bei der Fundamentherstellung in Eigenleistung
Die Eigenherstellung von Ring- oder Streifenfundamenten kann beim Bau einer Garage Kosten sparen, birgt jedoch auch einige Stolperfallen, die zu Mängeln und Fehlern führen können:
- Laien können nur schwer beurteilen, ob das gewählte Fundament für den Boden geeignet ist. Ohne Bodengutachten kann es hier zu Setzungen kommen. Diese wiederum beschädigen auf lange Sicht die Garage.
- Falsch gemischter Beton und falsche Betonverarbeitung können zu Rissen im Fundament und zu einer reduzierten Tragfähigkeit führen.
- Muss eine Entwässerung eingebaut werden – zum Beispiel aufgrund eines hohen Grundwasserstandes – können Mängel bei der Herstellung Stabilität und Lebensdauer der Garage beeinträchtigen.
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Achtung Gewährleistung
Bauherrn sollten den Aufwand und die Anforderungen bei der Herstellung eines Fundaments nicht unterschätzen. Neben einem korrekten Aufmaß ist auch eine Ausführung genau nach Fundamentplan erforderlich. Nur dann erhält die Garage die stabile Basis für eine lange Haltbarkeit. Ein wichtiger Punkt bei der Fundamentherstellung in Eigenleistung ist die Gewährleistung: Treten durch eine mangelhafte Ausführung des Fundaments später Schäden an der Garage wie Setzungen oder Risse auf, haftet der Bauherr und muss die Kosten für die Mängelbeseitigung selbst tragen.
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