Wärmedämmung für Fertiggaragen – Macht das Sinn?
Wird eine Garage als Unterstellplatz für das Fahrzeug genutzt, dann ist eine Wärmedämmung für die Fertiggarage keine besonders gute Idee. Denn in einem gut isolierten Raum kann das Auto mangels Belüftung nur schwer abtrocknen, gleiches gilt für die Luft in der Garage. Die Folge sind Feuchtigkeit und damit Korrosionsschäden und Schimmel. Im Gegenzug bleibt es auch bei guter Dämmung in der Garage schnell kalt, denn jedes Mal, wenn das Tor geöffnet wird, entweicht ein großer Teil der Wärme aus dem Inneren. Dennoch gibt es einige Fälle, in denen eine isolierte Garage Sinn macht.
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Garage isolieren – Auf die Nutzung kommt es an
Wird eine Garage nicht vorwiegend als Unterstellplatz für ein ständig benutztes Fahrzeug eingesetzt, kann eine Isolierung und Wärmedämmung Vorteile für die Nutzung bringen. Dies gilt zum Beispiel dann, wenn die Garage als Hobbyraum, Werkstatt, Kellerersatz oder auch als Dauergarage für einen Oldtimer genutzt wird. Frostfreiheit und ein warmer Innenraum sind dann erwünscht, eine Dämmung soll dafür sorgen.
Viele Anbieter von Fertiggaragen haben heute bereits isolierte Garagen im Programm, allerdings sollten Bauherren hier genau auf die Konstruktion achten: Die reine Aufdopplung der Wand- und Deckenelemente mit Dämmung macht noch keine wärmegedämmte Garage! Dazu muss die Garage komplett gedämmt und zum Dach wie auch zum Fundament hin ohne Kältebrücken abgedichtet sein. Je nach Bauweise können Fertiggaragen auch nachträglich isoliert werden – Hier kann es allerdings bei nicht fachgerechter Ausführung zu Folgeschäden an der Konstruktion kommen, die die Garage nach einigen Jahren unbrauchbar macht.
Vorsicht Rost!
Das größte Problem in einer isolierten Garage entsteht durch den dann zwangsläufig fehlenden Luftaustausch. Ob Metall rostet, hängt von Luftfeuchte, Temperatur und Taupunkt ab. Der Taupunkt ist die Temperatur, bei der bei einer bei der sich der Wasserdampf in der Raumluft als Feuchtigkeit abscheidet. Die relative Luftfeuchte beträgt dort 100 %, die Luft ist mit Wasserdampf komplett gesättigt. Konkret bedeutet das, dass wenn eine bestimmte Sättigung der Luft mit Wasserdampf erreicht ist, bzw. überschritten wird, an den kühlen Stellen des Raumes Wasser kondensiert – und diese Stellen sind in einer isolierten Garage zum Beispiel die Fahrzeugteile aus Metall.
Nach einer Faustformel aus der Chemie bedeutet eine Temperaturerhöhung von 10 Grad eine Verdoppelung der Reaktionsgeschwindigkeit. Da es sich bei der Korrosion um eine chemische Reaktion handelt, heißt das demzufolge, dass ein Fahrzeug in einer isolierten – und damit wärmeren – Garage deutlich schneller rostet als in einer Garage mit niedriger Temperatur und zusätzlich guter Belüftung, durch die ein ständiger Luftaustausch gesichert ist und die Feuchtigkeit abziehen kann.
Garage nachträglich isolieren
Soll eine Garage nachträglich isoliert werden, ist das unter bestimmten Umständen möglich, einige Garagen schließen eine wirksame nachträgliche Wärmedämmung jedoch aus. Theoretisch können Fertiggaragen aus Beton mit einer Innendämmung versehen werden, nicht dämmbar sind Stahlgaragen, da sich die profilierten Stahlelemente oder Kassettenkonstruktionen von Wand und Decke kaum vollständig dämmen lassen. Es bleiben also zwangsläufig Kältebrücken, die zum einen die Isolationswirkung stark herabsetzen und zum anderen für die Kondensation von Feuchtigkeit sorgen.
Langfristig entstehen durch die Feuchtigkeit Bauschäden, die allerdings in der Regel erst sichtbar werden, wenn die Garagenkonstruktion schon stark angegriffen ist. Ein weiterer Schwachpunkt ist das – in der Regel ungedämmte – Garagentor Durch die fehlende Dämmung entsteht an dieser Stelle eine große Kältebrücke, weiterhin entweicht bei jedem Öffnen die warme Raumluft, so dass es auch in einer gedämmten Garage kalt bleibt, bzw. die Raumluft nach jedem Öffnen wieder neu aufgeheizt werden muss. Dies ist energetisch nicht sinnvoll.
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Zusatzkosten für die Dämmung
Eine isolierte Fertiggarage ist deutlich teurer als ein ungedämmtes Modell, Mehrkosten von 30 bis 40 % sollten Bauherren einrechnen. Hinzu kommen die Kosten für ein Heiz- und Lüftungssystem, das mit rund 2.000 Euro zu Buche schlägt. Soll eine Garage als Unterstellplatz fürs Fahrzeug genutzt werden, lohnt sich diese Investition in Verbindung mit den oben genannten Nachteilen der Dämmung kaum.
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