Aluminium, Holz oder Stahl – Konstruktionsmaterialien fürs Carport im Vergleich
Für die tragende Konstruktion eines Carports stehen verschiedene Materialien zur Verfügung: Sie haben die Wahl zwischen dem beliebten Carport aus Holz sowie stabilen Konstruktionen aus Aluminium oder Stahl. Wie immer hat jedes Material seine Vorzüge und Nachteile, auch die Preise unterscheiden sich. Der folgende Artikel stellt die verschiedenen Aspekte der Carport-Materialien dar und erleichtert Ihnen so die Entscheidung für Ihre Materialauswahl.
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Der Carport als kostengünstige Alternative zur Garage
Carports bieten – unabhängig von Konstruktion und Material – einen wettergeschützten Platz für Autos, Motorräder oder Fahrräder und sind aufgrund der vergleichsweise preisgünstigen Anschaffung eine beliebte Alternative zur geschlossenen Garage.
Die offenen Unterstände bieten neben dem günstigeren Preis noch weitere Vorteile: So ist der Aufbau eines Carports als Bausatz auch in Eigenleistung möglich, optisch wirkt der Stellplatz weniger „wuchtig“ und schließlich dürfen Carports vielfach ohne Baugenehmigung errichtet werden – Ob das auch für Ihr Projekt gilt, hängt vom Bundesland und der baulichen Situation ab. Sicherheitshalber empfiehlt es sich in jedem Fall, bei der zuständigen Baubehörde nachzufragen, ob eine Baugenehmigung für Ihr Carport erforderlich ist. Dies gilt insbesondere dann, wenn die Konstruktion nachträglich errichtet wird.
Der Carport aus Holz: natürlich, robust und optisch ansprechend
Der Carport aus Holz besteht aus einer klassischen Pfosten-Riegel-Konstruktion, meist aus Konstruktionsvollholz (KVH) in klassischer oder moderner Ausführung. Hochwertige Modelle arbeiten mit den klassischen Holzverbindungen, dadurch erhält die Konstruktion eine wertige und stilvolle Optik und ist außerdem ausgesprochen robust und langlebig. Je nach vorhandener Bebauung kann die Dachform entsprechend angepasst werden.
Holz als nachwachsender Rohstoff war und ist ein beliebter Baustoff und der Klassiker unter den Carport-Materialien mit gleich mehreren Vorteilen:
- preisgünstig
- als Bausatz erhältlich und in Eigenleistung montierbar
- Umbau- und Erweiterungsmöglichkeiten (zum Beispiel durch Wände oder Abstellräume)
- flexible und vielseitige Designs und Dachformen
- passt sich harmonisch in den Naturraum des Außenbereichs ein
Als großer Vorteil von Holz wird dessen Bedeutung als nachwachsender Rohstoff angesehen. Gerade dies bedingt jedoch auch einige Nachteile dieser Materialvariante:
- pflegeintensiv: regelmäßig müssen die tragenden Konstruktionsteile mit Holzschutzmitteln behandelt werden.
- generell witterungs- und schädlingsempfindlich, abhängig vom umgesetzten Holzschutz und der verwendeten Holzqualität
- Baufehler, insbesondere im Bereich des Holzschutzes verringern die Lebensdauer
Gerade dann, wenn ein Carport in Eigenleistung errichtet wird, rächen sich Baufehler schnell. Gerade im Fundament- und Spritzwasserbereich, aber auch an den Verbindungsstellen müssen die technischen Regeln beachtet werden, um ein Durchfeuchten der tragenden Konstruktion dauerhaft zu vermeiden.
Aluminium-Carports: robust, langlebig und elegant
Aluminium zählt zu den Leichtgewichten unter den Baustoffen und besitzt dabei eine erstaunlich hohe Tragfähigkeit. Carports aus Aluminium bestehen aus einer Pfosten-Riegel-Konstruktion, die Verbindungsstellen sind durch Schrauben kraftschlüssig aneinander angeschlossen. Die Dacheindeckung besteht vorzugsweise aus Polycarbonatplatten oder Einscheiben-Sicherheitsglas (ESG), ebenso sind auch andere Dacheindeckungen möglich.
Aluminium-Carports sind ausgesprochen robust, witterungsunempfindlich und passen besonders gut zu modernen Häusern. Besonders ansprechend ist die Kombination mit Glas, die aus dem Carport mit der schlanken Tragkonstruktion einen echten stilistischen Hingucker macht.
Materialbedingt haben Aluminium-Carports besonders hinsichtlich ihrer Robustheit viele Vorteile gegenüber dem Carport aus Holz:
- geringes Gewicht
- stabile Statik bei schlanken Querschnitten
- witterungs- und korrosionsbeständig
- langlebig
- wartungsarm und pflegeleicht
Ein Nachteil des Konstruktionsmaterials sind vorwiegend die vergleichsweise hohen Anschaffungskosten, weiterhin sind folgende Punkte zu bedenken:
- anfällig gegen Streusalz (vor allem relevant, wenn in unmittelbarer Nähe zur Straße gebaut wird)
- anfällig gegen starke Temperaturschwankungen und Extremwetterlagen
- nachträglich nur schwer veränder- oder erweiterbar
Auch Aluminium-Carports sind als Bausatz erhältlich. Um alle Vorteile des Materials und der Konstruktion ausspielen zu können, ist eine fachgerechte Montage erforderlich. Insbesondere Auflager und Dichtungen müssen gemäß der Montageanleitung korrekt montiert werden.
Carport Kosten
Die Kosten für den Carport Carports stellen eine preiswerte, funktionale und optisch ansprechende Alternative zur Garage dar. Auch hier stellt… weiterlesen
Der Carport aus Stahl: hält allen Belastungen stand
Stahl ist ein ausgesprochen robuster Baustoff und hält selbst starken Belastungen stand. Die Bauteile sind verzinkt und dadurch gut vor Korrosion geschützt, mit einer Pulverbeschichtung können verschiedene Farben und Designs realisiert werden. Dies macht die Carportkonstruktion auch für begehbare Dächer oder Dachbegrünungen sehr gut geeignet.
Vorteile des Stahl-Carports:
- nahezu wartungsfrei
- witterungs- und korrosionsbeständig
- hohe Tragfähigkeit
- langlebig und pflegeleicht
Wer sich für einen Carport aus Stahl entscheidet, muss etwas mehr investieren. Die Konstruktionen sind nicht als günstige Bausätze erhältlich, sondern werden individuell angefertigt. Als nachteilig erweisen sich in diesem Zusammenhang:
- hohes Gewicht
- Kran zur Aufstellung erforderlich
- nachträglich schwer zu bearbeiten oder umzubauen
Insbesondere durch das hohe Gewicht lässt sich ein Stahl-Carport nur schwer in Eigenleistung errichten. Auch hier spielt die fachgerechte Montage eine wichtige Rolle, um Stabilität und Langlebigkeit zu gewährleisten.
Dacheindeckungen fürs Carport: von Bitumen bis Ziegel
Die Dachform und noch mehr die Dacheindeckung bestimmt in hohem Maße den Stil und Charakter des Carports. Meist wird ein Flachdach gewählt, das dann mit verschiedenen Materialien eingedeckt werden kann. Die Standardvariante sind Bitumenbahnen oder EPDM-Folie, aber auch Glas, Polycarbonat oder Gründächer sind häufig gewählte Dacheindeckungen mit unterschiedlichen Eigenschaften, Vorzügen und Nachteilen. Wird ein Schrägdach gewählt, kommen auch Ziegel (Mindestdachneigung 22 %) oder Trapezbleche (Mindestdachneigung 5 %) als Dachmaterial in Frage.
Standardlösung: Bitumen
Die einfachsten Carportkonstruktionen besitzen ein Flachdach, das mit Bitumenbahnen oder Bitumenschindeln, auch als Dachpappe bekannt, eingedeckt wird. Bei dieser Variante ist eine Unterschalung aus Holz als Auflager erforderlich. Diese Lösung ist ausgesprochen preisgünstig und trägt in Sachen Gewicht kaum auf. Allerdings ist Bitumen UV-empfindlich und kann leicht undicht werden.
Tipp: Eine moderne und langlebige Alternative sind EPDM-Bahnen mit einer Lebensdauer von rund 50 Jahren. Bei beiden Materialien ist die fachgerechte Verlegung entscheidend für Funktionalität und Langlebigkeit.
Das Metalldach: langlebig und modern
Well- oder Trapezbleche aus Aluminium oder verzinktem Stahlblech sind ebenfalls beliebte Varianten für die Dacheindeckung beim Carport. In diesem Fall muss die Dachneigung mindestens 5 % betragen, damit Niederschlagswasser ablaufen kann. Eine Unterschalung kann hier entfallen, sinnvoll ist eine Antikondensbeschichtung auf der Unterseite. Der Nachteil von Metalldächern: Sie sind vor allem an den Schnittkanten korrosionsanfällig, diese müssen mit einem Schutzanstrich versehen werden.
Transparenz durch Glas oder Doppelstegplatten
Transparente Dacheindeckungen aus Glas oder Doppelstegplatten aus Polycarbonat harmonieren besonders mit Aluminium- oder Stahlkonstruktionen. Wird Solarglas verwendet, wird aus dem Dach gleich ein Stromerzeuger, mit dem zum Beispiel die Wallbox fürs Elektroauto gespeist werden kann. Der Nachteil von Glas: Es ist teuer und schwer, dies muss bei der tragenden Konstruktion des Carports berücksichtigt werden. Polycarbonatplatten besitzen ein geringeres Gewicht und sind auch preislich günstiger, allerdings nicht so langlebig.
Das grüne Carport-Dach für ein gutes Mikroklima
Ein extensiv begrüntes Carport-Dach schmiegt sich harmonisch in die Landschaft ein, schafft Lebensräume für Insekten und ein gutes Mikroklima. Die darunter liegende Dachhaut wird vor UV-Strahlung geschützt. Allerdings bringt diese Dacheindeckung durch den mehrschichtigen Aufbau und das Pflanzsubstrat ein hohes Gewicht mit, bei der Auswahl der Tragkonstruktion muss dieses zusätzlich berücksichtigt werden.
Materialwahl fürs Carport – nicht nur Geschmackssache
Ob Sie für Ihr Carport Aluminium, Holz oder Stahl wählen und welche Dacheindeckung Sie dazu kombinieren ist Geschmackssache, aber auch eine Frage des Budgets. Optisch haben Sie die Wahl zwischen klassisch, elegant, modern oder minimalistisch, gerade Materialkombinationen wirken extravagant und stilvoll. Vergessen Sie bei der Auswahl auch das Baurecht nicht: Je nach Bebauungsplan können bestimmte Konstruktionen vorgeschrieben werden, auch dann wenn der Denkmalschutz mit im Spiel ist, kann es sein, dass sie bestimmte Vorgaben erfüllen müssen, die Ihre Auswahl einschränken.
Das richtige Holz für den Carport
Das Carport – aus dem richtigen Holz sehr dauerhaft Ein Carport ist sämtlichen Witterungseinflüssen von extremer Sonneneinstrahlung bis hin zu… weiterlesen