Ratgeber: Passenden Bodenbelag für den Carport finden
Bei einem Carport handelt es sich um eine beliebte Alternative zur Fertiggarage, um Auto, Fahrräder oder Gartengeräte unterzustellen. Bauherren, die sich für einen Carport entscheiden, haben die Wahl, welchen Bodenbelag sie wählen. Denn ein Carport besteht lediglich aus der Dachkonstruktion, die auf den tragenden Elementen ruht. Neben der Wahl des passenden Fundamentes für den Carport, muss also auch noch der passende Bodenbelag gewählt werden. Dieser muss mehrere Anforderungen erfüllen:
- Belastungen durch das Fahrzeug standhalten
- Der Witterung trotzen
- Optisch zum Carport und zur Umgebung (Vorgarten, Einfahrt, Haus) passen
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In diesem Artikel erfahren Sie die wichtigsten Aspekte rund um das Thema „Bodenbelag für den Carport“:
Vorüberlegungen: Beschaffenheit des Untergrundes berücksichtigen
Bevor Bauherren den Bodenbelag für ihren Carport auswählten, sollten sie sich über die Beschaffenheit des Erdbodens informieren. Denn je nach Beschaffenheit des Bodens hat dieser unterschiedliche Eigenschaften. Dementsprechend muss der Boden gegebenenfalls besonders vorbereitet werden, bevor ein Bodenbelag für den Carport darauf ausgebracht werden kann.
Man unterscheitet insbesondere zwischen folgenden Bodenarten:
- Nichtbindiger Boden: Hierzu zählen Böden aus Sand und Kies. Es sei denn, es handelt sich um einen sehr losen Sandboden, stellt dies einen guten Baugrund dar.
- Bindiger Boden: Boden mit einem hohen Anteil an Ton oder Lehm. Die Tragfähigkeit dieser Böden, und damit die Eignung als Baugrund, hängt von dem jeweiligen Wassergehalt ab.
- Felsgestein: Ist dieses unverwittert, so besitzt dieser Boden eine hohe Tragfähigkeit.
Übersicht über die unterschiedlichen Bodenbeläge
Es gibt eine große Vielzahl unterschiedlicher Bodenbeläge, die für die Gestaltung eines Carports geeignet sind. Welcher Bodenbelag der richtige ist, hängt primär von den individuellen Anforderungen der Bauherren ab. Hierzu zählen insbesondere:
- Optik: Wie individuell soll der Bodenbelag des Carports sein?
- Kosten: Wie groß ist das Budget für das Bauprojekt „Bodenbelag für den Carport“?
- Aufwand: Wie viel Aufwand und Fachkenntnis ist erforderlich, um den Bodenbelag auszubringen?
- Lebensdauer: Wie lang soll der Bodenbelag Bestand haben?
Schüttgüter (Splitt, Kies und Schotter)
Schüttgüter ist der Oberbegriff für Materialien wie Splitt, Kies und Schotter. Diese Materialien können lose oder in so genannten Big Bags gekauft werden. Theoretisch lassen sich Schüttgüter ohne aufwändige Vorarbeiten ausbringen. Allerdings ist es ratsam, folgende Arbeiten vor dem Ausbringen durchzuführen:
- Abtragen des Mutterbodens
- Errichten einer Randbefestigung: Dies kann eine Einfassung aus Pflaster- oder Rasenkantensteinen sein oder mit Streifen aus starkem Blech oder Kunststoff geschehen.
Nicht zwingend erforderlich, aber sinnvolle, sind folgende Vorarbeiten:
- Verlegung von Geotextilien unter dem Schüttgut, damit Unkraut nicht so leicht wachsen kann.
- Verwendung von Wabenplatten, um das Schüttgut zu fixieren.
Spezifische Eigenschaften von Schüttgut als Bodenbelag für den Carport:
- Durchführung der Arbeiten ist vergleichsweise einfach.
- Keine Entwässerung notwendig, das Wasser durch Schüttgut versickert.
- Reinigung des Bodenbelags von Laub, Eis und Schnee ist sehr schwer.
- Ohne zusätzliche Maßnahmen kommt es durch das Befahren mit dem Auto leicht zu Verwerfungen.
- Ohne weitere Maßnahmen wächst Unkraut einfach durch das Schüttgut hindurch.
Beton (inklusive Dekorbeton und nachträglich veredelter Beton)
Beton als Bodenbelag für den Carport sowie die Einfahrt war lange Zeit sehr beliebt und hat auch heute durchaus noch seine Vorzüge. Der hierfür verwendete Beton besteht aus einem Gemisch aus Wasser und Zement, dem Kies in feiner oder grober Körnung beigemengt wird. Bevor der Beton ausgebracht wird, muss der Boden abgetragen werden. Zunächst wird eine kapillarbrechende Schicht aus Schotter, Splitt oder anderem Schüttgut verteilt, um die Gefahr von Frostschäden zu reduzieren. Erst dann wird die obere Betonschicht ausgebracht.
Sonderform: Dekorbeton
Eine Sonderform des Bodenbelangs aus Beton stellt der Dekorbeton dar. Bei diesem wird die oberste Schicht der Betondecke individualisiert, so dass eine deutlich ansprechendere Optik entsteht. Die Muster werden mit einem Stempel in die Betonschicht geprägt. Anschließend wird die Oberfläche mit einer Versiegelung aus Acryl versehen. Bei der Oberflächengestaltung sind der Fantasie kaum Grenzen gesetzt. Möglich sind beispielsweise:
- Zahlen, Buchstaben, abstrakte Muster
- Aufbereiten der Oberfläche durch Wischen, Bürsten oder Spachteln
- Imitation von Oberflächenstrukturen wie Pflastersteine und Natursteinplatten
Die Verschönerung eines Beton-Bodenbelages ist auch nachträglich möglich. So kann, etwa im Rahmen einer Sanierung, Betonauftrag auf eine bestehende Betondecke aufgebracht werden. Diese kann gestaltet und anschließend versiegelt werden.
Spezifische Eigenschaften von dem Bodenbelag Beton:
- Beton lässt sich leicht verarbeiten
- Geringe Kosten
- Monotone Optik, es sei denn, es erfolgt eine Verschönerung durch Dekorbeton
- Verwittert recht schnell
- Versiegelung des Bodens, so dass Entwässerung erforderlich ist
Rasengitter/Rasenkanntensteine
Rasengitter beziehungsweise Rasenkammersteine sind Betonblocks, die mehrfach durchbrochen sind. Auf diese Weise entsteht ein regelmäßiges gitterartiges Muster. Durch die Durchbrüche in den Steinen kann Rasen hindurchwachsen, der in den Löchern gesät wird. So stellt dieser Bodenbelag eine optische Fortführung einer Rasenfläche dar.
Der Bodenaufbau bei Rasengitter oder Rasenkammersteinen erfordert Vorarbeiten:
- Aushub des Erdreichs
- Ausbringen einer Schicht Kies, die verdichtet wird
- Ausbringen einer Schicht Feinsplitt, die verdichtet wird
- Beginn der Pflasterarbeiten
- Sinnvolle Vorarbeit: Geotextil nutzen, damit kein Unkraut durch die Durchbrüche und Fugen wächst.
Rasengitter/Rasenkammersteine haben folgende spezifische Eigenschaften:
- Regenwasser kann gut abfließen
- Optik ähnelt einer Rasenfläche, so dass dieser Bodenbelag sich in eine bestehende Rasenfläche optimal einfügt
- Pflege der Rasen-/Grasflächen ist sehr aufwändig
- Säuberung des Bodenbelags von Eis, Schnee und Blättern ist sehr aufwändig
Pflastersteine (natürliche Pflastersteine, Betonpflastersteine)
Vielfach werden Pflastersteine als Bodenbelag für den Carport sowie die Zufahrt verwendet. Man unterscheidet bei diesem Bodenbelag zwischen Pflastersteinen, die aus grauem oder eingefärbtem Beton bestehen und natürlichem Pflaster. Bei letzterer Variante werden insbesondere zugeschnittene harte Gesteine wie Basalt, Granit oder Grauwacke verwendet. Daneben sind auch Pflaster aus Kalk- oder Sandstein möglich.
Pflastersteine weisen folgende spezifischen Eigenschaften auf:
- Budget abhängig vom verwendeten Material; besonders günstig sind Betonsteine
- Verlegung ist vergleichsweise einfach, da Steine meist in unterschiedlichen Breiten erhältlich sind. Daher muss kein Zuschnitt erfolgen.
- Gute Witterungsbeständigkeit
Natursteine und Pflasterklinker
Dieser Bodenbelag verleiht dem Carport eine natürliche, edle und individuelle Note. Natursteinplatten können entweder wie Pflastersteine verlegt werden oder in ein Zementpflasterbett. Im Anschluss werden in der Regel die Fugen mit feinem Sand oder speziellem Fugensand verfüllt.
Pflasterklinker werden aus Lehm oder Ton gebrannt und sind sehr robust. Bevor diese verlegt werden können, ist es notwendig, einen Erdaushub vorzunehmen. Unter die Pflasterklinker kommen eine Schicht Kies-Sand-Gemisch sowie eine aus Splitt.
Spezifische Eigenschaften von Natursteinplatten und Pflasterklinkern:
- Sehr individuelle, natürliche Optik
- Große Witterungsbeständigkeit
- Hohe Widerstandsfähigkeit
- Teurer als Betonpflastersteine
Auf einen Blick
Anders als eine Fertiggarage ist ein Carport noch nicht mit einem Bodenbelag ausgestattet. Daher haben Bauherren die Wahl. Zu den gängigsten Bodenbelägen, die für Carports verwendet werden, zählen:
- Schüttgüter
- Beton
- Rasengitter/Rasenkammersteine
- Pflastersteine
- Natursteine und Pflasterklinker
Jeder Bodenbelag hat seine spezifischen Eigenschaften. Welche Variante die richtige ist, hängt also stets von den Wünsche und Anforderungen der Bauherren ab.
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